Von Oswald Hitschfeld.
8. unveränderte Auflage 2010.
44 Seiten. Softcover. ISBN 978-3-922201-16-8.
OLV Verlag, Kevelaer.

Der Autor Oswald Hitschfeld stellt ganz konkret verschiedene Siedlermodelle vor, die er in seinem langen Leben kennen gelernt hat. Sie wurden von allem in der Zeit zwischen und nach den beiden Weltkriegen in Deutschland diskutiert und verwirklicht. Besprochen werden unter anderem der Kleinsthof, der Gärtnerhof, die Gartensiedlung, die Möglichkeiten der Selbstversorgung mit Getreide aus dem eigenen Garten durch die so genannte Getreide-Umpflanz-Technik, sowie der Garten-Intensiv-Anbau auf kleinster Fläche. Das Buch will nicht dazu auffordern, zur vorindustriellen Selbstversorgergesellschaft zurückzukehren, sondern zu einer nachindustriellen Selbstversorgung, die sich an den Erfahrungen der Industriegesellschaft orientiert.
Oswald Hitschfeld, ein Pionier des Biologischen Land- und Gartenbaus, hat sich mit dem Problem der Arbeitslosigkeit auseinander gesetzt und es aus der Sicht eines Menschen beleuchtet, der sich annähernd 70 Jahre (!) lang für den Bauernstand engagiert hat. Sein Vorschlag: „Es muss wieder eine entscheidende Hinwendung zu landwirtschaftlich-gärtnerischer Tätigkeit einsetzen, so sehr dies dem gegenwärtigen Trend bei uns und in der so genannten Dritten Welt widerspricht.“ Hitschfeld war sich darüber im klaren, dass seine These als Anachronismus in überwiegendem Maße abgelehnt würde. In den Industrienationen setzt man eben bekanntlich allein auf Wachstum, d.h. auf noch zu steigernde Produktion. Dabei führt doch die gegenwärtige weltweite Wirtschaftssituation die völlig Aussichtslosigkeit der daran geknüpften Erwartungen vor Augen. Mit seinen zahllosen Vorschlägen zur Verbesserung der ökonomischen wie ökologischen Situation will Oswald Hitschfeld nicht dazu auffordern, zur vorindustriellen Selbstversorgergesellschaft zurückzukehren, sondern zu einer nachindustriellen Selbstversorgung, die sich an den Erfahrungen der Industriegesellschaft orientiert. Er stellt dazu ganz konkret verschiedene, bewährte Siedlermodelle vor, die er in seinem langen Leben kennen gelernt hat. Sie wurden vor allem in den Zeiten zwischen den Weltkriegen in Deutschland intensivst diskutiert und gelebt. In diesem Buch werden unter anderem vorgestellt der Kleinsthof, der Gärtnerhof, die Gartensiedlung, die Möglichkeiten der Selbstversorgung mit Getreide aus dem eigenen Garten und der Garten-Intensiv-Anbau auf kleinster Fläche. Besprochen werden auch die Chancen für die Errichtung solcher „Archen im chaotischen Zeitenstrom von denen ein neues Denken und Handeln ausgehen könnte.“

Inhalt

Vorwort – Die Notsituation kleiner und mittlerer landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetriebe – Hilfe durch Technik: Fluch oder Segen ? – Das drückende Problem der Arbeitslosigkeit und die landbauliche Selbstversorgung – Der Gärtnerhof – Die Kleinsthofidee von Heinrich Jebens – Die Gartensiedlung von Heinrich Frantzen – Ein Morgen Land für eine Familie – Vorschlag an die Länder und Kommunen – Eigenversorgung mit Getreide: Intensivanbau auf kleinster Fläche – Die gesamtwirtschaftliche und ökologische Bedeutung der Kleinsthöfe – Was spricht für die Errichtung von Nebenerwerbsstellen? – Wie steht es mit einer möglichen Überproduktion? – Die Chancen für Unternehmer – Was kann getan werden? – Über den Autor – Quellen- und Literaturverzeichnis

Der Autor

Oswald Hitschfeld (1904-1993 wurde in Weckersdorf/Ostböhmen als Bauernsohn geboren, lernte in der Landwirtschaft und ließ sich zum Diplom-Landwirt ausbilden. Nach der Vertreibung aus der angestammten Heimat wurde die Familie im badischen Berghaupten ansässig. Hier widmete sich Oswald Hitschfeld sehr erfolgreich dem naturgemäßen Landbau, wurde zum „Motor“ für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise. Schon 1946 begann er mit der Beratung der Bauern in seiner Wahlheimat im mittelbadischen Raum sowie im nahen Elsass. Außerdem war er bis in das hohe Alter vielfältig journalistisch tätig. So hatte er auch seit 1954 die Redaktion der Zweimonatsschrift „Naturgemäßer Land- und Gartenbau“ inne, die seit Ende 1988 mit dem weiterführenden Biogartenmagazin NATÜRLICH GÄRTNERN vereinigt ist. Oswald Hitschfeld organisierte neben seiner Erwerbsarbeit auch unermüdlich Tagungen und Ausstellungen zum naturgemäßen Land- und Gartenbau mit Teilnehmern aus Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Seit 1964 veranstaltete er die jährliche Herbsttagung der „AG für naturgemäßen Land- und Gartenbau e.V.“ und der „Südwestdeutschen und Elsässischen AG für Biologisch-Dynamische Wirtschaftweise e.V.“. Oswald Hitschfeld gehörte zu den Pionieren des Ökologischen Land- und Gartenbaus.

Quelle: OLV-Verlag